Auszahlplan mit Fonds und ETFs
Neben dem klassischen Bankauszahlplan, bei dem Anleger ihr Geld auf ein Sparkonto einzahlen, können Auszahlpläne auch über ein Depot erstellt werden. Der Anleger investiert dabei einen einmaligen Betrag (oder auch über einen Sparplan) in Fonds, ETFs oder Aktien und erhält dann aus dem angelegten Kapital sowie der durch das Depot erwirtschafteten Rendite seine regelmäßigen Auszahlungen.
Auszahlpläne mit marktbreiten Fonds eignen sich prinzipiell für alle Anleger, unterliegen jedoch Kursrisiken. Wer absolut sichere Auszahlungen aus dem eigenen Ersparten erzielen möchte, sollte auf Bankauszahlpläne zurückgreifen.
Über den generellen Unterschied zwischen solchen Fondsentnahmeplänen und einem klassischen Bankauszahlplan informieren wir im entsprechenden Artikel Entnahmeplan. Wichtig: Anders als beim klassischen Auszahlplan bestehen beim Fondsentnahmeplan neben marktbedingten Chancen auch Risiken, etwa in Form von Kurseinbrüchen, für den Anleger!
Angesichts der aktuell niedrigen Zinsen lohnen sich Auszahlpläne mit Fonds oder ETFs jedoch deutlich mehr. Die Stiftung Warentest hält Auszahlpläne mit einem weltweit anlegenden ETF (z.B. auf den Index MSCI World) daher auch für Rentner oder Sparer im höheren Alter geeignet, sofern diese mit den schwankenden Auszahlungen leben können und, abhängig von der eigenen Risikobereitschaft, nur einen Teil der Ersparnisse in den Aktienmarkt investieren.
Möchte man als Sparer einen Auszahlplan mit einem ETF oder einem Fonds einrichten, benötigt man lediglich ein Depotkonto und kann damit und damit eigene, individuelle Auszahlpläne erstellen.
Die Tabelle enthält Banken und Online-Broker, bei denen Kunden eigene ETF-Auszahlpläne über das Depot erstellen können. Generell lassen sich die Auszahlungen natürlich auch bei einem beliebigen Broker manuell zum Festpreis durchführen. Hierbei fallen dann für jede Auszahlung die regulären Verkaufsgebühren an.
Auszahlpläne bei Banken und Online-Brokern. Angaben ohne Gewähr.Bank | Auszahlplan | Kosten pro Ausführung | Zum Anbieter |
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Consorsbank Depot | Auszahlpläne möglich auf sparplanfähige Fonds und ETFs | Auszahlplan: Auszahlung zum regulären Verkaufspreis | zum Depot » |
Targobank Klassik-Depot | Auszahlpläne möglich auf sparplanfähige Fonds und ETFs | Unser Tipp: Auszahlplan ETFs: 2,5% vom Kurswert, jedoch maximal 3€* Auszahlplan Fonds: 0 Euro* | zum Depot » |
Trade Republic | Mobile Broker. Manuelle Auszahlungen auf Fonds und ETFs | Ausführung Auszahlplan Fonds / ETF: 1 Euro* Keine Depotgebühren | zum Depot » |
* zzgl. marktüblicher Spreads, Zuwendungen, Produktkosten und Fremdkosten
Schritt 1: Einrichten eines Auszahlplans - Investieren...
Im folgenden informieren wir über die Vorgehensweise sowie die Kosten bei der Einrichtung eines eigenen "Auszahlplans mit einem ETF" am Beispiel der Online-Broker "Targobank" und "flatex": Diese Anbieter ermöglichen ihren Kunden die Einrichtung eigener Auszahlpläne über das Depot.
Beim Targobank Klassik Depot können Anleger Auszahl- bzw. Entnahmepläne für sparplanfähige Fonds und ETFs einrichten. Die Targobank bietet Sonderkonditionen (siehe Tabelle) für den Kauf über einen Sparplan sowie für Auszahlpläne an.
Auch der Online-Broker Consorsbank bietet privaten Anlegern Sonderkonditionen für ausgewählte Sparpläne auf Fonds und ETFs. Auszahlpläne lassen sich einstellen und werden zum regulären Verkaufspreis pro Ausführung realisiert.Hat der Anleger ein Depotkonto eröffnet, gilt es zunächst, aus den entsprechenden Fonds, ETFs oder Aktien auszuwählen und den Kapitalstock zu investieren. Hierbei fallen für den Kauf der Wertpapiere Gebühren entsprechend dem Preis-Leistungsverzeichnis des Anbieters an. Für Fonds ist normalerweise ein Ausgabeaufschlag zu zahlen, für Aktien und ETFs fallen jeweils Provisionen bzw. Gebühren für jede einzelne Transaktion an.
Online-Broker bieten häufig Rabatte auf die Ausgabeaufschläge ausgewählter Fonds und auch die Provisionen für Transaktionen von Aktien oder ETFs unterschieden sich in Abhängigkeit der Menge sowie der Art der gekauften Wertpapiere. Hier empfiehlt es sich, bereits im Vorfeld eine Auswahl an Papieren für das eigene Depot zu treffen und dann einen günstigen Broker auszuwählen.
Wer für den langfristigen Vermögensaufbau erst einmal Geld ansparen möchte, um dieses später als zusätzliche Rente oder Zusatzeinkommen auszuzahlen, kann auch im Rahmen eines Sparplans in ETFs und Fonds investieren. Die Gebühren für Sparpläne können sich von den normalen Gebühren für Wertpapierkäufe unterscheiden und sind wiederum im Preis-Leistungsverzeichnis des Brokers zu finden.
Durch die Aufteilung eines Sparplans in Raten empfiehlt es sich gerade hier, auf eine entsprechend günstige Gebührenstruktur des Online-Brokers zu achten. Hohe Grundgebühren für jede einzelne Rate summieren sich ansonsten schnell zu unverhältnismäßig hohen Kosten. Aktuell bietet beispielsweise die Targobank Sonderkonditionen für den Bezug von Fonds und ETFs im Rahmen eines Sparplanes an.
Schritt 2: ...und Auszahlungen festlegen
Sind die Wertpapiere im Depot des Anlegers, kann dieser auf jeden Wert einen Auszahlplan einrichten und die Höhe sowie die Intervalle der regelmäßigen Auszahlungen festlegen. Dabei fallen für jede einzelne Auszahlung aus ETFs und Aktien Gebühren an, die Auszahlung aus Fonds ist dagegen in vielen Fällen kostenfrei.
Bietet der Broker keine eigenen Auszahlpläne auf ETFs oder Fonds an, veranlassen Sie die Auszahlungen ganz einfach manuell. Am günstigsten ist es dabei normalerweise, einmal jährlich einen größeren Betrag zu entnehmen und auf ein Tagesgeld- oder Festgeldkonto zu überweisen.
Wichtig: Die Online-Broker bieten für die Ausführung von Auszahlplänen häufig Sonderkonditionen, die sich von den normalen Transaktionsgebühren unterscheiden. Hier ist wieder ein Blick in das Preis- Leistungsverzeichnis des Anbieters Pflicht.
Gebühren für einen Auszahlplan mit Fonds, Aktien oder ETFs am Beispiel des Targobank Klassik-Depots. Zum Angebot bei der Targobank
Wertpapier | Kauf der Wertpapiere | Ausführung Auszahlplan |
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Fonds | ggf. Ausgabeaufschlag, Sonderkonditionen für Sparpläne | Sonderkonditionen auf Auszahlpläne |
ETFs | Preis abhängig vom Ordervolumen, Sonderkonditionen für Sparpläne | Sonderkonditionen auf Auszahlpläne |
Aktien | Preis abhängig vom Ordervolumen, Sonderkonditionen für Sparpläne | Sonderkonditionen auf Auszahlpläne |
Gebühren für einen Auszahlplan mit Fonds, Aktien oder ETFs am Beispielder Consorsbank. Zum Angebot der Consorsbank
Wertpapier | Kauf der Wertpapiere | Manuelle Auszahlung |
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Fonds | ggf. Ausgabeaufschlag, Sonderkonditionen für Sparpläne | regulärer Verkaufspreis |
ETFs | Preis abhängig vom Ordervolumen, Sonderkonditionen für Sparpläne | regulärer Verkaufspreis |
Aktien | Preis abhängig vom Ordervolumen | regulärer Verkaufspreis |
* Zzgl. marktüblicher Spreads, Zuwendungen, Produktkosten und Fremdkosten
Je nach Gebührenstruktur des Anbieters und der Höhe der Auszahlungen kann es sich lohnen, die Intervalle für die Auszahlungen zu begrenzen. Größere Auszahlungsbeträge kann der Anleger dann auf ein Tagesgeldkonto einzahlen und von dort wiederum in Intervallen auszahlen.
Fazit: Das Erstellen eigener Auszahlpläne mit Fonds erfordert vom Anleger etwas Erfahrung und Übung, stellt aber eine flexible Möglichkeit dar, regelmäßiges Einkommen aus einem Kapitalstock zu erzielen. Die teilweise etwas unübersichtliche Gebührenstruktur der Anbieter erfordert ein genaues Studium der Preis und Konditionen durch den Anleger. Klassische Bankauszahlpläne sind deutlich einfacher, bieten in der aktuellen Niedrigzinsphase jedoch nur bescheidene Renditen.
Zwei empfehlenswerte Depotkonten mit der Möglichkeit zur Erstellung von Auszahlplänen haben wir Ihnen oben vorgestellt. Beide Anbieter bieten unter anderem Rabatte auf die Ausgabeaufschläge ausgewählter Fonds an. Bei der Targobank können Anleger Sparpläne mit sparplanfähigen ETF und Fonds zu Sonderkonditionen besparen und erhalten zudem ebenfalls sehr günstige Konditionen beim Verkauf von ETFs. Wir halten diesen Anbieter derzeit für eine sehr gute Wahl bei der Realisierung von Auszahlplänen mit Fonds und ETFs.
Hinweis: Investitionen in Wertpapiere bergen Risiken.